Enndingen

Stadt an der Enn

Minitrix BR89 mit LED-Licht

Ein Gastbeitrag von Hans-Werner Bringmann, Oktober 2017

Die kleine Dampflokomotive der Baureihe 89.0 wird als BR89 005 der DB von Minitrix sein Jahrzehnten als Modell hergestellt. Die im Vorbild vorwiegend im Rangierdienst und für Ortsgüterzüge eingesetzte Lok war ein beliebtes Modell für eine analoge Einsteigerpackung und ist daher in großer Stückzahl verfügbar. Das einfache aber ansprechende Modell ist unbeleuchtet und hat keine Digitalschnittstelle. Dieser Beitrag zeigt, wie man die Lok digitalisieren kann und - das ist das Besondere - vorne wie auch hinten mit drei SMD-LED beleuchtet. Der Umbau ist relativ aufwändig, aber man erhält ein derzeit einzigartiges Modell, dass es so nicht im Handel zu erwerben gibt.

Benötigte Bauteile ...

Als Decoder wurde der DH10C von Doehler & Haass eingebaut. Da keine speziellen Funktionen außer Licht vorne und hinten benötigt werden, sind auch andere, kleine Decoder möglich. Wer ggf. noch ein Kabinenlicht oder ähnliches realisieren möchte, sollte dann darauf achten, dass der Decoder wie z.B. der D&H entsprechende Funktionsausgänge anbietet.



6 x SMD-LED 0402 Chip micro, warm-weiß mit angelötetem Kupferlackdraht

2 x SMD-Widerstand 560 Ohm z.B. von Conrad Elektronic

... Werkzeuge und Material:

  • Metallbohrer 1 mm, 1,3 mm, 1,5 mm und 2 mm.
  • Metallfeile oder Drehmel mit Schleifaufsatz.
  • Es sind feine Elektro-Lötarbeiten nötig. 
  • Etwas Hin-& Weg-Klebemasse (Noch 61121) zur Fixierung.
  • Sekundenkleber.
  • Nagellack zur Isolierung von Lötstellen und Frässtellen beim Metall-Gehäuse.
  • Weiße Lackfarbe oder Lackstift weiß. 

Vorbereitung zur Digitalisierung

Nachdem die Lok weitgehend zerlegt wurde, sollte man alle Teile reinigen. Kondensator, Entstördrossel und Kontaktfeder am Fahrgestell entfernen, diese werden nun nicht mehr benötigt.

 

 

 

Bohrungen am Gehäuse zur Aufnahme der Beleuchtung vorne unten

Die beiden freistehenden, vorderen Lampen auf dem Fahrgestell von vorne mit einem 1,3 mm-Bohrer durchbohren.

Die Bohrungen dann mit weißer Farbe ausstreichen. Zum einen wegen der vorbildgetreuen Optik, wichtig aber als Kurzschluss-Isolierung gegen den elektrisch leitfähigen Zinkdruckguss aus dem das Gehäuse gefertigt ist.

Auf der Rückseite der beiden Lampen in den Umlauf jeweils ein 1 mm breites Loch für die je zwei Lackdrähte einer LEDs bohren.

 Arbeiten am Gehäuse zur Aufnahme des vorderen Spitzenlichtes

Die spezielle Konstruktion des Lokgehäuses aus zwei ineinander gesteckten Teilen erfordert einen relativ großen Aufwand für die dritte LED vorne, also das Spitzenlicht.  

Zuerst bohrt man mit 1,5 mm ein 6 mm tiefes Loch in das Spitzenlicht über der Rauchkammertür. Auch diese Bohrung wieder mit weißer Farbe ausstreichen.

Den Schacht für die Befestigungsschraube vom Fahrgestell in die Rauchkammer 1,5 mm breit und 14 mm tief aufbohren

Siehe dazu Skizze 1, Skizze 2 und Skizze 3.

Im Ergebnis sollten beide Bohrungen in 90 Grad aufeinander stoßen. Daher gleich mit einem dünnen Draht prüfen, ob ein Durchgang von der Rauchkammertür zur inneren Aufnahme des
Verbindungszapfen besteht. 

 

 

 

Den Verbindungszapfen zwischen Führerstand und Rauchkammer mit 2 mm durchbohren. Ab dem Führerstand Richtung Rauchkammer: 1 mm.
Jetzt den Verbindungszapfen auf der Oberseite ab der Bohrung hinter den Führerstand nach vorne zum Ende ca. 1,5 mm flach abfeilen.

Dort verlaufen später die Kabel für die Beleuchtung der vorderen, oberen LED. Siehe dazu Skizze 4.

Die Kabel der oberen LED von vorne in die Bohrung schieben, bis diese im Zapfen- Aufnahmeschacht der Rauchkammer raus kommen. Dann die Kabel durch die Bohrung nähe Führerstand durchschieben. Nur mit einem Klecks „Hin und Weg-Kleber“ die Rückseite der LED versehen, somit hat man später noch die Möglichkeit einer kleineren Korrektur, sollte diese nicht richtig Positioniert sein.

Jetzt beide Gehäuseteile vorsichtig zusammensetzen, die Kabel nicht einklemmen. Als Arbeitshilfe damit mir die Gehäuseteile, Führerstand und Rauchkammer nicht wieder auseinander gehen, habe ich diese mit einem Draht zusammengebunden. 

Bohrungen am Gehäuse zur Aufnahme der Beleuchtung hinten 



Den Kohleeinsatz aus Kunststoff aus dem Kohlekasten entfernen. Die drei Lampen von außen mit 1,5 mm durchbohren.

Den Kohlekasten einsetzen und das Gehäuse verschrauben. Jetzt durch die drei Lampenbohrungen
im Führerstand die anstehende Bohrung in den Kohlekasten, sowie für die zwei Bohrungen in das
Fahrgestell anzeichnen. Gehäuse wieder abnehmen.


Die angezeichneten Positionen der beiden unteren Lampenschächte im Fahrgestell waagerecht
mit 1,5 mm Durchbohren.



Dann zwei Bohrungen mit 1 mm senkrecht für die Kabelenden bohren.


Zuletzt den Kunststoff-Kohlekasten mit 1,5 mm für das hintere, obere Spitzenlicht durchbohren. 

Fräsarbeiten für den Digitaldecoder

 


Die Rauchkammer wird von unten mit einem Fräser soweit vergrößert, dass der vorgesehene Decoder DH10C mit Kabeln (14,5 x 9,5 x 1,5 mm) hinein passt. Die gefrästen Flächen wegen der Kurzschlussgefahr mit Farbe ausstreichen oder den Decoder anderweitig gegen Kontakt mit dem blanken Gehäuse schützen. 

Einsetzen und Anschließen der Beleuchtung hinten



Die obere LED im Loch im Kohlekasten mit Sekundenkleber befestigen, ebenso die Kabel mit Sekundenkleber oder Hin & Weg fixieren.

Die beiden unteren LEDs von hinten einführen, so das die Kabelenden aus den senkrechten Löchern heraus
kommen. Die LED mit Hin- & Weg-Kleber fixieren.

Die drei LED werden in Reihe mit nur einem Widerstand geschaltet. Dies reduziert den Aufwand merklich. Zum Decoder führen so nur zwei Drähte. Die LED haben einen schwarzen und einen roten Draht, weil sie nur richtig angeschlossen auch leuchten. Das Anschluss-Schema ist wie folgt im Bild zu sehen:

Fahrstrom-rot -- Widerstand -- rot-LED1-schwarz -- rot-LED2-schwarz -- rot-LED3-schwarz -- gelb-Decoder

Alle Lötstellen mit Nagellack überstreichen und so gegen Kurzschluss isolieren.